Neben der vielfältigen Natur, der atemberaubenden Landschaft, den unterschiedlichen Städten sowie den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Rumänien, können Sie noch etwas erkunden. Die kulinarischen Spezialitäten haben ein breit gefächertes Angebot, wo jeder fündig wird. In diesem Beitrag lernen Sie die typischen Gerichte Rumäniens kennen.
In Rumänien treffen verschiedene Einflüsse aufeinander, wenn es um die kulinarischen Spezialitäten geht. Zusätzlich variieren die Zutaten und Zubereitungsarten je nach Region. Dabei beeinflussen vor allem die Nachbarländer und die Traditionen der Einwanderer die Gerichte. Einige Speisen erinnern an die österreichische und andere an die griechische Küche. Außerdem wird die rumänische Küche gelegentlich von den slawischen, türkischen und ungarischen Spezialitäten und Zutaten bereichert.
Da viele Hauptgerichte mit unterschiedlichen Beilagen serviert werden, sind die Mahlzeiten oft kalorienreich und mehr als ausreichend. Vor allem das Mittagessen oder das Abendbrot sind reich an sättigenden Speisen. Das Frühstück fällt zum Ausgleich meistens etwas leichter aus.
Maisbrei ist eins der rumänischen Nationalgerichte, das seinen Ursprung in den Regionen hat, die von der Landwirtschaft geprägt sind. Die Hauptzutaten sind Maismehl und dazu entweder Wasser oder Milch. Das wird zusammen gekocht und zu einer festen Masse weiterverarbeitet. Es gibt noch die Möglichkeit, sich für die überbackene Version des Gerichts mit Schafskäse zu entscheiden, wenn einem der eher neutral schmeckende Maisbrei zu langweilig ist. Diese rumänische Vorspeise ähnelt der italienischen Polenta.
Plăcintă ist ein rumänisches Fladenbrot, das gefüllt und frittiert wird. Es gibt sowohl eine herzhafte Füllung mit unterschiedlichen Zutaten wie zum Beispiel Kartoffelpüree, Käse oder Kohl, als auch eine süße Variante mit beispielsweise Mohn, Marmelade oder Apfel. Diese Vorspeise ist übrigens auch sehr gut zum Mitnehmen geeignet.
Zacuscă ist ein Gemüseaufstrich aus zerkleinertem Gemüse mit einer cremigen Textur. Das Gemüse besteht unter anderem oft aus Auberginen, Paprika und Tomaten. Das Gemüse wird dazu erst gekocht oder geröstet und dann zerkleinert. Mit Gewürzen und Kräutern je nach Geschmack wird das Gemüse dann noch gewürzt. Der Aufstrich wird meistens zusammen mit Brot serviert und darf auf keinem gut gefüllten Tisch fehlen.
Obwohl der Name der Vorspeise nach einem Salat klingt, erwartet Sie eher ein Dip. Der Dip besteht aus einer gegrillten oder gerösteten Aubergine als Hauptzutat. Diese wird püriert und mit Sonnenblumenöl und Zitronensaft vermengt. Dazu gereicht werden oft frische Tomaten, Paprika und Gurken. Für Veganer ist es wichtig zu wissen, dass Salată de vinete auch manchmal mit Mayonnaise gemacht wird und nicht mit Sonnenblumenöl. Dann ist er nur noch vegetarisch. Dazu gibt es auch wieder Brot oder gehackte rohe Zwiebeln.
Dieser “Salat” ist auch eher ein Dip, wenn nicht sogar ein Mousse (schaumige Creme). Dafür werden reife Fischeier vom Karpfen mit Sonnenblumenöl zu einer Creme vermischt. Das wird aber nur mit dem Großteil des Fischlaichs gemacht. Der Rest wird dann einfach untergerührt. Als Beilage dazu gibt es meistens Oliven oder Zwiebeln. Manchmal werden auch Kapern und ein Spritzer Zitrone mit in das Rezept eingearbeitet.
Die wohl bekannteste rumänische Suppe ist die "Ciorbă" mit all ihren unterschiedlichen Arten. Durch die Hauptzutat “Borș” (sehr saurer, fermentierter Brottrunk) sind diese Suppen immer leicht säuerlich. Von der Ciorbă gibt es aber noch deutlich mehr Varianten, da die Zubereitung durchaus Freiraum lässt. Wir möchten Ihnen aber drei besonders schmackhafte Versionen der Ciorba vorstellen.
Das ist die vegetarische Variante der beliebten Suppe. Dabei wird sich hauptsächlich auf das Gemüse und Borș als Hauptzutat konzentriert. Die Suppe besteht aus verschiedenen Gemüsesorten, die variieren und nicht eindeutig festgelegt sind. Manchmal enthält die Suppe zusätzlich Kartoffeln. Als Beilage zu der Suppe gibt es Brot.
Diese andere Version der klassischen Suppe wird zusätzlich durch Kutteln (Pansen von Wiederkäuern), Knoblauch und Paprika ergänzt.
Anstelle von den Kutteln wird bei dieser Suppe Rindfleisch in einer Brühe aus Zwiebeln, Kartoffeln und einer Tomatenpaste oder Borș gekocht. Zusammen mit Gemüse der Saison und verschiedenen Gewürzen. Mit etwas Sahne wird der Geschmack zusätzlich ergänzt.
Rasol ist ein Eintopf, der mit dem portugiesischen Eintopf vergleichbar ist. Eine der Hauptzutaten ist Fleisch. In der Regel sind das Huhn, Ente oder Gans, jedoch gibt es auch Varianten mit Rind, Schwein oder Schaf. Kartoffeln und anderes Gemüse, wie Karotten, Zwiebeln und Tomaten sind auch Bestandteile des Eintopfs. Das Besondere an dem Eintopf ist, dass dieser in zwei Teilen serviert wird, zuerst die Suppe und dann separat der Rest. Teilweise gibt es dazu noch Mujdei, eine rumänische Knoblauchsauce.
Tochitură Moldovenească bezeichnet einen Eintopf mit Schweinefleisch, geräucherten Würstchen, Rippen und Wein als Hauptzutaten. Hinzu kommt eingelegtes Gemüse, Gewürze, Zwiebeln und Knoblauch. Als Beilage erwartet Sie in der Regel Maispolenta. Der Eintopf stammt aus der historischen Region Moldau, woher auch der Name des Gerichts kommt. Vor allem im Winter ist der sättigende und vor allem wärmende Eintopf äußerst beliebt.
Bulz ist sozusagen die rumänische Variante von Knödeln. Diese sind aus Maisgries gefertigt und mit Käse gefüllt. Zusätzlich werden die Knödel dann gebacken oder gebraten. Dadurch werden sie schön knusprig außen und dazu können Sie den flüssigen Käse innen genießen. Als Beilage gibt es Speck oder ein Spiegelei.
Als Streetfood in Rumänien ist Mititei sehr beliebt. Aber auch privat bereiten viele das Gericht beim Grillen zu. Das Gericht enthält gegrilltes Hackfleisch in Rollenform, das entweder vom Rind, Schwein oder Lamm ist. Das ist stark mit schwarzem Pfeffer, Thymian und Knoblauch gewürzt. Dazu gibt es Bratkartoffeln, Salzgurken, rote Paprika und eine würzige oder süße Senfsoße. Das Gericht wird oft mit gutem Wetter in Verbindung gebracht.
Bei Sarmale handelt es sich um Rouladen aus Kohlblättern. Diese werden mit Hackfleisch, Reis, Gewürzen und Kräutern sowie einer Tomatensauce gefüllt. Dazu gibt es Kartoffelpüree.
Bei diesem Gericht handelt es sich um einen Spieß, bei dem sich Fleisch- und Gemüsestücke abwechseln. Die Zutaten bestehen aus Schweine- oder Rindfleisch und verschiedenen Gemüsesorten, oft Paprika, Pilze oder Tomaten. Die Spieße werden entweder gebraten oder gegrillt. Als Beilage dazu gibt es in der Regel einen frischen Salat und einen Knoblauchdip.
Ardei umpluți wird in Rumänien die gefüllte Paprika genannt. Zuerst wird dabei die Paprika ausgehöhlt und entkernt. Dann wird sie mit Hackfleisch, wahlweise vom Rind oder vom Schwein, gefüllt. Das wird zusätzlich mit Reis und verschiedenen Gewürzen gemischt. Die gefüllten Paprikaschoten kommen in einen Sud aus passierten Tomaten und Wasser und werden darin etwa eine Stunde gekocht. Alternativ können die Paprikaschoten auch im Ofen gebacken werden.
Dieses Dessert beschreibt ein Fettgebäck in Donut-Form. Das Gebäck wird nach dem Backen mit der Kugel dekoriert, die nach dem Ausstechen des Teigs (für die Donut-Form) übrig ist. Zusätzlich mit Sauerrahm, Marmelade und Früchten. Für den rumänischen Krapfen wird dabei kein Grieß verwendet, sondern die Zutaten Mehl und Backpulver.
Bei diesem Dessert handelt es sich um Bällchen aus Eiweiß, die in einer Vanillesoße angerichtet werden. Nüsse können auch als Zutat hinzugefügt werden.
Das Gericht bezeichnet eine traditionelle Süßigkeit, die nicht nur in Rumänien populär ist, sondern auch aus dem Balkan, Bulgarien, Mazedonien und Albanien kommt. Aus Milch, Ei, Mehl und Butter wird dazu ein Teig hergestellt, der in einen Zopf geformt wird. Mit Mohn, Nüssen oder mit Zucker wird dieser dann noch verziert.
Zum Frühstück gibt es meistens Kaffee oder Tee. Tagsüber ist in der Regel Wasser oder was Süßes zum Trinken am beliebtesten. Die Orangenlimonade mit einigen Eiswürfeln ist vor allem in der Sommerhitze eine willkommene Abkühlung. Rumänien zählt bei dem Thema alkoholische Getränke zu einem der größten “Weinländer” in Europa und die Schnäpse können sich genauso sehen lassen. Ein paar Beispiele folgen jetzt.
Eine Spirituosenspezialität muss auf jeden Fall erwähnt werden und zwar der Alexandrion. Dabei handelt es sich um einen Weinbrand, der ideal zur deftigen Küche Rumäniens passt. Der Weinbrand hat einen Alkoholgehalt von 37,5% und ist mit Vorsicht zu genießen.
Die traditionelle Spirituose aus Rumänien, die aus verschiedenen Pflaumenarten hergestellt wird, ist die Țuică. Der Pflaumenbrand wird gern als Aperitif getrunken.
Der Likör aus Sauerkirschen ist sehr beliebt in Rumänien.
Die rumänische Küche zeigt eine Vielzahl an unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Gerichten auf. Sie können sich auf Speisen gefasst machen, die Sie vermutlich noch nie gegessen haben und so etwas ganz Neues entdecken. Als Vegetarier gibt es auch einige Gerichte, auch wenn die rumänischen Gerichte sehr fleischlastig sind. Sie können auch als Veganer bei den vegetarischen Gerichten nach den Zutaten fragen, da diese auch oft ganz ohne tierische Inhaltsstoffe zubereitet werden. In den größeren Städten wie der Hauptstadt Bukarest und Timișoara gibt es auch vegane Restaurants. Für jeden ist etwas dabei und es lohnt sich, sich durch die kulinarischen Spezialitäten Rumäniens durchzuprobieren.